Donnerstag, 28. August 2014

Recherchieren in München: Das erzbischöfliche Archiv

Ins Archiv des Erzbistums München und Freising führte mich heute die Endredaktion des Gedächtnisblattes zu dem in Altomünster geborenen Pfarrer Johann Baptist Neumair. Der stellvertretende Leiter Michael Volpert hat mich dort sehr kompetent und sehr nett beraten - herzlichen Dank dafür!

Für Gedächtnisblätter relevant sind häufig Personalakten des Erzbistums, die das Archiv verwahrt. Ein weiterer hochinteressanter Bestand: Zu Kriegsende gab es eine Umfrage in den Pfarreien zur Verfolgung Geistlicher während der NS-Zeit.

Eine weitere Umfrage betraf die Geschehnisse in den Pfarreien zu Kriegsende. Sie liegt gedruckt vor und wurde von Archivleiter Peter Pfister herausgegeben:  Das Ende des Zweiten Weltkriegs im Erzbistum München und Freising. 2 Bände, Regensburg Schnell & Steiner, 2005 (=Schriften des Archivs des Erzbistums München und Freising; Bd.8). 

Ebenfalls gedruckt liegt die Publikation Blutzeugen der Erzdiözese München und Freising - Die Märtyrer des Erzbistums München und Freising in der Zeit des Nationalsozialismus. Regensburg Schnell & Steiner 1999 vor, Herausgeber ist wiederum Archivleiter Peter Pfister.

Donnerstag, 21. August 2014

"Ich hatte mir ihre Geschichte anders vorgestellt" - Artikel im Jahresbericht des Freisinger Camerloher Gymnasiums

"Ich fand die Recherche über Renny und ihr Leben sehr spannend, weil ich mir ihre Geschichte anders vorgestellt hatte.", schreibt Henriette Schulze über ihre Erfahrungen im W-Seminar "Biografien von Dachau-Häftlingen und in der NS-Zeit repressierten Lehrern". Der Artikel wurde im Jahresbericht 2013/2014 des Camerloher Gymnasiums veröffentlicht.
Henriette Schulze berichtet über ihre Recherche zur Biografie der holländischen Widerstandskämpferin Renny van Ommen. Die Recherche umfasste nicht nur Archivarbeiten: Für ein Interview mit einem der Söhne Renny van Ommens, Jan van Ommen, fuhr die W-Seminar-Teilnehmerin nach Hamburg. Ihre Arbeit am Gedächtnisblatt führte sie bis nach Holland, hier erhielt sie Unterstützung durch Jos Sinnema. Sie schreibt: "Er besuchte für mich Archive in Amsterdam und prüfte, ob verwendbare Dokumente vorlagen oder nicht. Er führte mich auch durch die KZ-Gedenkstätte Herzogenbusch (Vught) und gab mir Tipps, wie ich meinen Urlaub in Amsterdam mit geschichtlicher Recherche wie den Besuch des Widerstandsmuseums kombinieren konnte."
Was hat Henriette Schulze besonders beeindruckt? Sie schreibt: "Für den Zusammenhalt der Frauen war wohl auch die Religion verantwortlich, sie spielte aber vor allem für Renny eine große Rolle für die Bewältigung der Hafterfahrungen. Da ich selbst den Ethikunterricht besuche und keiner Religion angehöre, fand ich gerade diesen Aspekt sehr interessant."

Den gesamten Artikel bitte bei Interesse per Mail anfordern bei irene.stuiber@googlemail.com.

Sonntag, 10. August 2014

Lynn Williams über ihren Freiwilligendienst im Gedächtnisbuch-Team: I am grateful that I can remain involved in the future



Lynn Williams, deren ASF-Freiwilligendienst in Dachau jetzt endet, war so nett, uns einige Zeilen zu ihrer Mitarbeit im Gedächtnisbuchprojekt zu schreiben. Die deutsche Übersetzung findet sich im Anschluss an den englischen Text. Danke, Lynn!

 I arrived in Dachau in September, 2012, to begin my service as a volunteer with Action Reconciliation Service for Peace.  Part of my assignment was to work with the “Remembrance Book Project” and the companion exhibition, “Names Instead of Numbers.”  I had no idea about what this would entail.


Under the leadership of Sabine Gerhardus, I soon found out.  A new group of students was just beginning to explore biographical research.  I learned right along side of them at the seminars which Frau Gerhardus held concerning archival research, interview techniques, writing strategies and page design.  I am happy to report that I have also been able to write the biography of a former prisoner.  I am beginning to work on a second biography, which I will complete when I go home to Milwaukee, WI, in August, 2014.


I also gained experience in scheduling exhibitions of “Names Instead of Numbers” in North America.  I will continue to support this when I go home by making sure that the exhibit is kept in good condition and gets from location to location in a timely manner.


I am grateful that I had the opportunity to be a part of this project, and that I can remain involved in the future. 

Im September 2012 kam ich in Dachau an, um meinen Freiwilligendienst bei der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste zu beginnen. Zu meinen Aufgaben gehörte die Mitarbeit am Gedächtnisbuch und bei der begleitenden Ausstellung "Namen statt Nummern". Ich hatte keine Ahnung, worum es genau ging.

Unter der Leitung von Sabine Gerhardus fand ich das schnell heraus. Gerade begann eine neue Gruppe von Studenten mit ihrer biographischen Recherche. Ich lernte zusammen mit ihnen in den Seminaren von Frau Gerhardus Archivrecherche, Interviewtechniken, Schreibstrategien und Layout. Mich freut es, berichten zu können, dass ich auch eine Biographie eines ehemaligen Dachau-Häftlings geschrieben habe. Gerade beginne ich mit einer zweiten Biographie, die ich daheim in Milwaukee, Wisconsin, im August des Jahres fertigstellen werde.

Ich konnte auch Erfahrungen mit der Durchführung der Ausstellung "Namen statt Nummern"  in Nordamerika sammeln. Diese Ausstellung kann ich daheim weiter unterstützen, in dem ich dafür sorge, dass sie gut erhalten und rechtzeitig zum nächsten Ausstellungsort kommt.

Ich bin dankbar, dass ich Teil dieses Projekts sein durfte und freue mich, dass ich auch in Zukunft weiter mitmachen kann.

Sonntag, 3. August 2014

Wer macht was? Erstes Arbeitstreffen im Grafinger W-Seminar

(Foto: BLLV)
Schon ziemlich zur Sache ging es am 17. Juli  bei einem Arbeitstreffen mit den Schülerinnen und Schülern aus Grafing, die das W-Seminar Gedächtnisbuch ab dem kommenden Schuljahr belegen wollen. Die Schüler hatten Gelegenheit, ihre Erwartungen und Interessen zu schildern, damit ihnen am Anfang des Seminars passende Biographie-Projekte vorgelegt werden können. Diese Projekte betreffen dann entweder das Gedächtnisbuch für Dachauer Häftlinge oder das BLLV-Projekt "Jüdische Lehrer und Lehrerinnen in Bayern". Sabine Gerhardus, Projektleiterin, meint: "Wenn das Interesse an der Person gegeben ist, schaffen das die meisten gut!"