Donnerstag, 25. Dezember 2014

Hallbergmoos erhält Pfarrer-Pflüger-Straße – Gedächtnisbuchrecherche zeigt Wirkung

Seite 1 des Gedächtnisblatts
Die biographische Recherche des Vierkirchner Heimatforschers Helmut Größ für ein Gedächtnisblatt über den in Vierkirchen im Landkreis Dachau von 1951-1954 amtierenden Pfarrer Wilhelm Pflüger zeigt Wirkung: Der Ortsteil Goldach in Hallbergmoos erhält demnächst eine "Pfarrer-Pflüger-Straße". Die biographische Recherche erfolgte im Rahmen der Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau.

Während der NS-Zeit wirkte Pflüger in Goldach ab 1938 als Pfarrer. Er war den Nazis als unerschrocken konservativ-katholischer Seelsorger ein Dorn im Auge, nicht zuletzt seine eifrige katholische Jugendarbeit erregte Anstoß. Mit Gleichdenkenden baute er ein katholisch-monarchistisches Netzwerk auf. Eine Verbindung zum Harnier-Kreis, einer katholisch-monarchistischen Widerstandsgruppe, ergab sich durch die Widerstandsaktivitäten von  Wilhelm Pflügers Bruder Heinrich.

Pfarrer Pflüger war während der NS-Zeit mehreren Vorladungen, Verwarnungen, Verhaftungen ausgesetzt, eine letzte Verhaftung im Dezember 1944 brachte ihn ins KZ Dachau.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Velo Bierman ist gestorben

Velo signiert sein Gedächtnisblatt. Links Wouter, in der Mitte Meander


von Jos Sinnema

Am Montag, den 15. Dezember, ist im Alter von 98 Jahren Rudolf (Velo) Bierman gestorben. Letztes Schuljahr hat er Wouter Tullenaar und Meander Fabels noch ein Interview für das Gedächtnis-buchprojekt gestattet. Zur Präsentation am 22. März dieses Jahres, als sein Gedächtnisblatt in das Gedächtnisbuch aufgenommen wurde, konnte er jedoch nicht mehr mitfahren.

Zur Zeit des deutschen Angriffs auf die Niederlande, im Mai 1940, war Rudolf Bierman Gefreiter. Schon bald nach der niederländischen Kapitulation schloss er sich der Widerstandsgruppe Ordedienst (OD) an, einer Widerstandsgruppe, in der vor allem ehemalige Soldaten aktiv waren. Nach seiner Verhaftung kam er über das Polizeigefängnis Scheveningen, das KZ Vught, das Polizei- und Untersuchungsgefängnis Haaren und das polizeiliche Durchgangslager Amersfoort als Nacht- und Nebelhäftling ins KZ Natzweiler im Elsass. Als die Alliierten durch Frankreich vorrückten und das KZ Natzweiler September 1944 geräumt wurde, kam er ins KZ Dachau. Hier war er jedoch nur ganz kurz, denn schon bald wurde er nach Gröditz verschleppt, ein Außenlager des KZs Flossenbürg. Während des Todesmarschs aus diesem Lager floh er und wurde von den Russen befreit. Am 28. August 1945 gelang es ihm, auf eigene Kraft wieder heim zu kommen.

Bis ins ganz hohe Alter besuchte Velo jedes Jahr mit Schulkindern das ehemalige KZ Natzweiler. „Ich bin froh, dass ich darüber erzählen kann“, sagte er darüber, „und dass man mir zuhört.“ Über dem Sofa in seinem Wohnzimmer hing von jeder Gruppe ein Foto als wären es seine eigene Kinder.

Samstag, 13. Dezember 2014

Trägerkreis tagt zum letzten Mal in diesem Jahr

Am 10. Dezember traf sich der Trägerkreis des Gedächtnisbuchs, um die Weichen für's nächste Jahr zu stellen. Es ging um die Planung der Ausstellungen, das Niederlande-Projekt und die Vorbereitungen für den neuen Internetauftritt. Das nächste größere Ereignis für das Gedächtnisbuchprojekt ist die alljährliche Präsentation am 22. März 2015: Hier werden jeweils die Ergebnisse des vergangenen Jahres präsentiert.