Mittwoch, 30. Dezember 2015

Quellensuche im Stadtarchiv Freising



Emma, Teilnehmerin des W-Seminars am Camerloher Gymnasium in Freising, berichtet über einen Besuch im Stadtarchiv Freising.

Ende November besuchten wir, eine kleine Gruppe von Schülerinnen und einem Schüler der elften Klasse, das Stadtarchiv Freising, um uns dort eine Einführung in den Bestand und die Arbeitsmöglichkeiten geben zu lassen. Für das Schreiben unserer Häftlingsbiographien ist die Arbeit in Archiven sehr wichtig, sei es nun im Münchner Staatsarchiv, das wir einige Wochen davor besichtigt hatten, oder bei uns im kleinen beschaulichen kommunalen Archiv.
Zumindest der Lesesaal, in dem wir kurz begrüßt wurden, war klein und beschaulich, aber das Magazin im Keller, in das uns der Leiter des Stadtarchivs, Florian Notter, führte, war wieder gewohnt archivmäßig groß und beeindruckend und beherbergte interessante Dinge. Zum Beispiel Jahresberichte des Camerloher aus den 1990ern, in dem sich viele lustige alte Fotos von unseren jetzigen Lehrern fanden, unglaublich alte Urkunden, die auf Pergament geschrieben waren, und natürlich auch Quellen, die relevant für unsere Projekte waren, z.B. Unterlagen zur Einbürgerung im 19./20. Jahrhundert und Familienmeldebögen.
Die Seminarteilnehmer freuen sich auf weitere Zusammenarbeit mit dem Freisinger Stadtarchiv und bedanken sich für die schöne Einführung!

Samstag, 19. Dezember 2015

Staatsarchiv München: Konkrete Unterstützung für Freisinger Schüler



Staatsarchiv München (Foto: StaM)
Karolin, Teilnehmerin im W-Seminar am Camerloher Gymnasium in Freising, berichtet über die Exkursion des Seminars ins Münchner Staatsarchiv.

Am 10. November 2015 besuchte das gesamte Seminar das Staatsarchiv München. Robert Bierschneider, Archivar am Staatsarchiv, der die Schüler weiterhin betreuen und bei ihrer Arbeit unterstützen wird, führte die Seminarteilnehmer detailliert in die Funktionen eines Archivs ein.
Robert Bierschneider erklärte, an welche verschiedenen Archive man sich für konkrete Informationen über einen ehemaligen Häftling wenden muss. Bei einer Führung in die wichtigsten Räume des Archivs erklärte der Archivar, wie die Schüler Akten und Dokumente richtig anfordern und mit ihnen arbeiten können.
Der Besuch im Staatsarchiv liegt schon einige Wochen zurück. Seitdem hatten einige der Schüler bereits die Gelegenheit, ein Einzelgespräch mit Robert Bierschneider zu führen, wobei konkret auf die Fragestellung des einzelnen Seminarteilnehmers eingegangen wurde.

Montag, 14. Dezember 2015

Projektthemen Freising: weites Verfolgungsspektrum



Die Projektarbeiten im W-Seminar am Freisinger Camerloher Gymnasium sind verteilt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars befassen sich mit Personen, die im KZ Dachau inhaftiert waren.
Schwerpunkt des Seminars sind Verfolgtenbiographien mit einem Bezug zum Landkreis Freising. Das Spektrum ist weit: Es reicht von Personen aus der Arbeiterbewegung (KPD, SPD) über Geistliche bis hin zur Verfolgung aus sozialen Gründen (sog. asoziale Häftlinge), die Lebensbeschichten einiger jüdischer Verfolgter werden thematisiert und auch die Verfolgung aufgrund von Homosexualität.
Über folgende Personen recherchieren die Schülerinnen und Schüler: Anton Held, Korbinian Geisenhofer, Albert Eise, Peter Granninger, Ferdinand Zwack, Johann Unterleitner, Josef Altmann, Ludwig Mayer, Georg Ziegltrum, Max Kirchlechner, Oskar Holzer, Siegfried Neuburger, Max Moses und Thomas Gross.
Nicht mit dem Landkreis Freising verbunden ist die Lebensgeschichte des Film- und Theaterregisseurs und Drehbuchautors Karl Fruchtmann, über dessen Biographie eine Schülerin arbeitet. Fruchtmann stammte aus einer jüdischen Familie, er erlitt die KZ-Haft in Sachsenburg und Dachau. Er emigrierte nach Palästina, kehrte 1958 nach Deutschland zurück und machte sich mit Filmen und Theateraufführungen einen Namen.
Wir wünschen den Freisinger Schülerinnen und Schüler viel Erfolg bei der Recherche!

Dienstag, 8. Dezember 2015

Themenvergabe im W-Seminar Bamberg abgeschlossen



Überwiegend mit den Biographien jüdischer Lehrer beschäftigt sich das W-Seminar am Bamberger Eichendorff-Gymnasium unter Leitung von Daniel Wächter. Die 12 Schülerinnen haben nun ihre Themen gefunden.

Zwei Schülerinnen erforschen die Lebensgeschichte von Hirsch Wolfrom und Moses Wetzler, die beide als jüdische Lehrer in Oberfranken tätig waren und während der Weimarer Republik starben. 7 weitere jüdische Lehrer stehen auf der Themenliste. Sie erlebten die Verfolgung in der NS-Zeit, einigen gelang die Emigration, manche von ihnen wurden während der NS-Zeit ermordet: Paul Possenheimer, Arnold Seliger, Fridolin Moritz Friedmann, Hermann Hirsch, Jakob Nußbaum, Leopold Anfänger und David Kissinger.

Der Sport- und Geographie-Lehrer Rudolf Kaufmann war konfessionslos, wurde aber aufgrund seiner Herkunft von den Nazis als „Jude“ eingestuft. Als Gewerbelehrer tätig war Eugen Thanhäuser, den die Nazis als „Halbjuden“ bezeichneten, nach dem Krieg war er Landrat in Schwabach/Roth. Keinen jüdischen Hintergrund hat die Biographie von Rudolf Däbritz, der als Lehrer zwangsversetzt wurde, weil er einem jüdischen Schüler in Coburg zum Abitur gratuliert hatte.

Die Schülerinnen haben jeweils Informationen mit Grunddaten zu den Personen erhalten, sowie einen Überblick über vorhandene Fachliteratur und Hinweise auf relevante Archive. Wir wünschen viel Erfolg bei der Recherche!

Dienstag, 1. Dezember 2015

Bis 7. Dezember: Ausstellung Namen statt Nummern in Roth


Noch bis zum 7. Dezember ist die Ausstellung "Namen statt Nummern" in Roth im Seckendorff-Schloss zu sehen. Sie zeigt 22 Biographien von Häftlingen des KZ Dachau, eine Auswahl der im Rahmen des Gedächtnisbuchprojekts recherchierten Lebensgeschichten. Die Ausstellung wird im Rahmen der Reihe "Roth ist bunt" gezeigt.
Zu sehen ist auch das von Norbert Herler erstellte Gedächtnisblatt über Ludwig Wittmann, den Eiatsbauern aus Aberzhausen, geboren am 1. Dezember 1889, gestorben am 18. September 1942.
Geöffnet ist die Ausstellung montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr im Seckendorf-Schlösschen an der Hiltpoltsteinerstraße 2a in Roth.