Mittwoch, 28. Oktober 2015

Gedenkstättenfahrt nach Schloss Hartheim, Mauthausen und Gusen

Nach Schloss Hartheim, Mauthausen und Gusen führte die Gedenkstättenfahrt Ende Oktober 2015. Als Veranstalter der Exkursion engagierten sich drei Träger des Gedächtnisbuchs: das Dachauer Forum, die Katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau sowie die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau; als vierter Veranstalter ist die KZ-Gedenkstätte Dachau zu nennen.
Das Gedächtnisblatt über Werner Sylten hat Eingang in das Gedenkprojekt "Lebensspuren/Opferbiographien" in Schloss Hartheim gefunden. Das Foto zeigt Klaus Schultz, Diakon der Versöhnungskirche, bei der Betrachtung der elektronischen Präsentation dieser Biographie.
Hier noch weitere Fotos von der Gedenkstättenfahrt:
Markus Rachbauer erläutert die Gedenkstätte Schloss Hartheim





Mit gestalterischen Mitteln versucht die Gedenkstätte, die Tötung mehrerer tausend Menschen ins Bewusstsein zu rücken.

Inschriften im Glas zählen Deportationsorte auf.


Die Ausstellung informiert über die Tötungen in Schloss Hartheim.
In der Dokumentationsstelle findet sich eine Mappe mit Unterlagen zu Werner Sylten.


Im Hof erinnern Gedenktafeln an die Opfer der Tötungsaktionen.
Gudrun Blohberger, pädagogische Leiterin, erläutert das pädagogische Konzept Mauthausens.
Rundgang durch die Gedenkstätte Mauthausen.
Die Themenführung Linz im Nationalsozialismus fand teilweise auf der Luftaufnahme im alten Rathaus statt.
Vor dem Memorial Gusen.
Ein Modell zeigt die Ausmaße des Konzentrationslagers Gusen.
Wo das Lager stand, befindet sich heute eine Wohnsiedlung.
Innerhalb des Memorials liegt das Krematorium des Konzentrationslagers.
Blick in den Innenhof des Memorials Gusen.

Dienstag, 27. Oktober 2015

Jaap van Mesdag ist gestorben



 Ylva Sluiter und Jaap van Mesdag in Dachau, 2012



Von Jos Sinnema

Am Freitag, den 23. Oktober ist im Alter von 93 Jahren Jaap van Mesdag gestorben. Gedenken war Jaap wichtig. Mehrmals besuchte er die Gedenkstätte Dachau, zum vorletzten Mal im März 2012, als Ylva Sluiter hier sein Gedächtnisblatt präsentierte.

1942 versuchte Jaap mit seinem Freund Ernst Sillem von den Niederlanden aus in einem Kanu nach Großbritannien zu fahren. Dort wollten sie sich den alliierten Streitkräften anschließen, um gegen die Nazidiktatur zu kämpfen. Jaap war ein leidenschaftlicher Musiker – er spielte gerne Jazz und Swing – und deshalb musste im kleinen Kanu vor allem eines mit: seine Trompete. Das Wetter war schön, als die beiden im Schutz der Dunkelheit abfuhren.

Doch nach nur wenigen Stunden fing es an zu stürmen. Als das Kanu zu sinken drohte, gab Jaap auf seiner Trompete das SOS-Signal ab. Das Schiff, das den beiden in der Dunkelheit zuhilfe kam, war aber ein Vorpostenboot der Kriegsmarine. Zurück im besetzten Gebiet wurden Jaap und Ernst über das Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort ins KZ Herzogenbusch (Vught) verschleppt. Beide kamen als Nacht- und Nebelhäftlinge nach Natzweiler. In Dachau wurden sie letztendlich befreit. 

Über seine wiedergefundene Freiheit sagte Jaap: „Jeden Tag, an dem ich morgens aufwache und einfach nach draußen gehen kann, ja, den schätze ich sehr. Es ist gut zu erkennen: dass man ein freier Mensch ist, der in einem freien Land lebt. Dass man gehen kann, wohin man möchte, und sagen kann,  was man möchte. Ja, das ist sehr ein großes Privileg.“

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Gedenktafel für Stefan Wincenty Frelichowski in Dachau enthüllt - Gedächtnisbuchprojekt vor polnischen Gästen und Pfadfindern vorgestellt



Hier ein Bericht von Maurycy auf deutsch und polnisch. Der Verfasser ist zur Zeit Freiwilliger der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste im Gedächtnisbuchprojekt.

Am Samstag, den 10. Oktober wurde im Gedenkraum der KZGedenkstätte Dachau eine Erinnerungstafel an den Seligen Stefan Wincenty Frelichowski enthüllt anlässlich seines 70. Todestages am 23. Februar 1945. Dazu besuchte eine Pilgerfahrt mit polnischen Pfadfindern Dachau, um des Seligen zu gedenken, den sie sich zu ihrem Patron erkoren haben. Frelichowkski war einer der etwa 1800  katholischen polnischen Priester, die im KZ Dachau inhaftiert waren – und von denen jeder zweite nicht überlebt hat.
Da  ich selbst ein Scout und katholisch bin, besuchte ich diese Feierlichkeiten.
Um 9 Uhr begann die Messe im Karmel Heilig Blut mit Gebeten für die Heiligsprechung. Bei der Messe mit den etwa 120 polnischen Pfadfindern waren unter anderem der polnische Bischof Jozef Guzdek, Weihbischof Wolfgang Bischof (in Vertretung des Erzbischofs von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx) sowie viele polnische Priester anwesend, darunter auch die, die die Heiligsprechung initiiert haben.
Nach der Messe wurden Kränze an der Gedenktafel für polnische Priester, die im KZ Dachau waren,  an der Stirnseite der Todesangst-Christi-Kapelle niedergelegt. Dazu wurde ein Gebet auf polnisch und deutsch gesprochen.
Später sind wir alle zum Museum gegangen. Dort fand die Zeremonie der Enthüllung einer neuen Gedenktafel zu Ehren des Häftlings Wincenty Frelichowski statt. Im Anschluss daran sprachen unter anderem Max Mannheimer, ein Mitglied der Familie des seliggesprochenen Wincenty Frelichowski und der neue Generalkonsul der Republik Polen in München, Andrzej Osiak.
Zuvor hatte ich gefragt, ob ich das Projekt „Gedächtnisbuch“ präsentieren kann. Nach den Ansprachen hatte ich die Chance dazu. In ein paar Minuten habe ich das Projekt beschrieben und die Ziele vorgestellt. Ich habe um Unterstützung bei der Suche nach Ausstellungsorten für die Wanderausstellung „Namen statt Nummern“ gebeten und fürs Schreiben von Biographien über ehemalige Häftlinge.  Das Interesse war sehr groß. Sehr viele Leute haben mich anschließend darauf angesprochen und wollten mehr über das Projekt wissen und über die Möglichkeit, eine Biographie zu schreiben. Auf einmal hatte ich nicht mehr genug Infoflyer für alle!
Dieser Tag war ein voller Erfolg für mich, da ich viel über Stefan Freilichowski gelernt habe und die Gelegenheit hatte, viele Pfadfinder aus Polen zu treffen und zugleich das Gedächtnisbuch vorzustellen.



Polska wersja tekstowa

Odsłonięcie tablicy pamiątkowej poświęconej bł. ks. Stefanowi Wincentemu Frelichowskiemu. Prezentacja projektu „Księga Pamięci”.

Oto raport Maurycego w języku polskim i niemieckim. Autor jest obecnie wolontariuszem w organizacji ASF i pracuje w projekcie„Księga Pamięci”.
 
W sobotę, 10 października odbyło się odsłonięcie tablicy pamiątkowej poświęconej bł. Stefanowi Wincentemu Frelichowskiemu, w 70 rocznicę jego śmierci w dnu 10 października 1945 roku. Z tej okazji Dachau odwiedziła pielgrzymka polskich Harcerzy w celu upamiętnienia błogosławionego księdza, który jest ich patronem.  Frelichowkski był jednym z około 1800 polskich księży katolickich więzionych w obozie koncentracyjnym w Dachau. W Obozie koncentracyjnym w Dachau zginęła prawie połowa z nich.
Jako że sam jestem harcerzem oraz katolikiem, z wielką chęcią i ciekawością wybrałem się na te obchody.
O godzinie 9. rozpoczęła się msza święta w kościele w Zakonie Karmelitanek w intencji kanonizacji Stefana Wincentego Frelichowskiegoz udziałem ponad 120 harcerzy. Obecny był biskup Jerzy Gozdek, biskup pomocniczy Wolfgang Bischoff, reprezentujący kardynała Reinharda Marxa – arcybiskupa Monachium i Freising, oraz liczni księża z Polski, w tym sam inicjator procesu kanonizacyjnego.
Po mszy zostały złożone wieńce pod tablicą upamiętniającą polskich księży, którzy byli więzieni w Dachau, znajdującą się na kaplicy w miejscu pamięci po byłym obozie w Dachau. Odmówiona została również modlitwa w języku Polskim oraz Niemieckim, nowomianowany polski konsul generalny w Monachium.
(Foto: Darius Arsan)

Następnie wszyscy przeszliśmy do muzeum gdzie miały miejsce uroczystości odsłonięcia tablicy poświęconej osobie bł. Stefana Wincentego Frelichowskiego. Później nastąpiły przemówienia. Przemawiał min. Max Mannheimer,rodzina błogosławionego księdza oraz.Andrzej Osiak.
Wcześniej ja, korzystając z okazji poprosiłem organizatorów o możliwość zaprezentowania projektu Księgi Pamięci. Ksiądz przewodniczący zgodził się i zaraz po wszystkich przemówieniach, wszedłem na mównicę i w kilka minut opisałem projekt oraz jego założenia i cele. Zachęciłem również do szukania miejsc na wystawę „Imiona zamiast numerów“ oraz do pisania biografii byłych więźniów.
Zainteresowanie projektem było duże. Po mojej prezentacji, wiele ludzi podchodziło do mnie z pytaniami o projekt, o biografie i możliwość ich pisania. W pewny momencie zabrakło mi materiałów informacyjnych.
Cały dzień uważam za udany. Dowiedziałem się wiele o. bł. Stefanie Frelichowskim, spotkałem harcerzy z Polski oraz miałem możliwość zaprezentowania projektu w którym pracuje.