Am Sonntag, dem
31. August, besuchten zehn holländische Schüler die KZ Gedenkstätte Vught.
Damit begannen die Recherchen für fünf neue Gedächtnisblätter über Holländer,
die im KZ Dachau waren. März 2015 sollen die neuen Gedächtnisblätter fertig
sein. Wenn alles läuft wie geplant, werden sie bei der jährlichen Veranstaltung
am 22. März in das Gedächtnisbuch in Dachau aufgenommen. Ein Überlebender, über
den die Schüler schreiben, hat bereits angekündigt, dass er gerne zur
Veranstaltung mitfahren möchte.
Vier von den
fünf ehemaligen Häftlingen, über die die Schüler schreiben, sind über Vught (KZ
Herzogenbusch) nach Dachau gekommen. Im Het Baarnsch Lyceum schreiben Jeannot
und Fedde über den im Niederländisch-Indien geborenen und jetzt hundertjährigen
Djajeng Pratomo. Für das Gedächtnisblatt von Lies Buenick werden Tess und Jurre
ein Interview mit seiner Tochter führen. Lies Buenick kam von Vught über
Ravensbrück ins Dachauer Außenlager Agfa Kamerawerk und ist 2009 verstorben. Im
Rotterdamer Emmauscollege arbeiten Valerie und Thijs an einem Gedächtnisblatt
über den jetzt 89-jährigen Dingenis Sinke, der im Natzweiler Außenlager Markich
war und im Dachauer Außenlager Allach befreit wurde. Joshua und Hannah, Schüler
des Cartesius Lyceums in Amsterdam, schreiben über Nico Peeters. Dafür werden
sie ein Interview mit seiner jetzt 91-jährigen Tochter führen, die mit ihrem
Vater im kommunistischen Widerstand war. Nico Peeters ist nicht mehr heimgekommen,
er starb Februar 1945 in Dachau. Der einzige, der nicht in Vught war, ist Henk
van de Water, über den Ischa und Jelle schreiben. Der heute 90-jährige war als
Zwangsarbeiter in Deutschland und kam wegen Flucht und Sabotage ins KZ Dachau.
In Vught
haben die Schüler eine Führung durch die Gedenkstätte und eine Führung über das
ehemalige SS Gelände mitgemacht. Die Gebäude im ehemaligen SS-Bereich werden
heutzutage als Kasernen benutzt. Außerdem gibt es auf dem ehemaligen KZ-Gelände
ein Wohnviertel und ein modernes Gefängnis. „Das macht es noch schwieriger,
sich vorzustellen, was sich hier alles abgespielt hat und was Herr Sinke hier
erleben musste.“, sagte Valerie. „Aber dieser Besuch hat mich auch neugierig gemacht
auf das Interview mit ihm. Wir werden jetzt bestimmt mehr von dem verstehen, was er uns erzählen wird.“
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