Jakob Hartmann |
PRESSEEINLADUNG
Anlässlich des 82. Jahrestages der Errichtung
des Konzentrationslagers Dachau
Am Sonntag, den 22. März
2015 um 16.00 Uhr
in der Kirche Karmel Heilig Blut an der KZ-Gedenkstätte Dachau
in der Kirche Karmel Heilig Blut an der KZ-Gedenkstätte Dachau
Namen statt Nummern
Präsentation der
neuen Gedächtnisblätter
„Durch den persönlichen Kontakt und
die Freundschaft mit Otto Schimmel habe ich so viel über ihn erfahren,
dass ich ein ganzes Buch füllen könnte.“, schreibt die Dachauer
Schülerin Christina Kranz über ihre Recherche zu dem aus Ungarn stammenden Juden,
der jetzt in den USA lebt. Während der letzten zwei Jahre hat Christina sich
intensiv mit der Lebensgeschichte von Otto Schimmel und dem Holocaust der
ungarischen Juden beschäftigt. Immer wieder hat sie mit Schimmel telefoniert
und Emails ausgetauscht. Schimmel wurde zusammen mit seiner Familie nach
Auschwitz deportiert als er 17 Jahre alt war. Seine Mutter, seine Schwester und
seine Großmutter wurden gleich nach Ankunft ermordet. Otto wurde zusammen mit
seinem besten Freund aus Kindertagen, Paul Herczeg, und dessen Vater ins
Dachauer Außenlager Mühldorf verlegt, wo Pauls Vater starb. Paul und Otto
emigrierten zusammen mit ihrem ehemaligen Mitgefangenen Tibor Polgar
in die USA bzw. nach Kanada, wo sie bis heute eng befreundet sind. Aus der
Recherche von Christina Kranz ist eine umfangreiche Seminararbeit für das
Josef-Effner-Gymnasium geworden. Ihr Gedächtnisblatt gewährt einen sehr
persönlichen Einblick in Otto Schimmels Leben.
„Das interessante an der
Forschungsarbeit ist ja, dass es wie eine Mosaikarbeit ist: Mit jedem
Mosaiksteinchen wird das Bild klarer, auch wenn man manchmal nicht alle
Steinchen findet.“ Annegret Braun hat für ihr Gedächtnisblatt über Jakob Hartmann
das entscheidende Steinchen gefunden: Sie kann jetzt nachweisen, dass der
Landwirt und Musiker aus ihrem Heimatort Sulzemoos 1934 im Konzentrationslager
Dachau inhaftiert war. Aus den ersten Jahren des Konzentrationslagers sind die
Häftlingsunterlagen lückenhaft, auch Jakob Hartmann fehlte dort bisher. Nun
stellt die Projektleiterin der Geschichtswerkstatt ihre Forschungsarbeit über
Jakob Hartmann vor.
Ehrenamtliche
Autorinnen und Autoren verfassten Biographien von 14 ehemaligen Häftlingen des
Konzentrationslagers Dachau. Am 22. März stellen sie Gedächtnisblätter über den
jüdischen Kinderarzt Ludwig
Kaumheimer, den katholischen Geistlichen und Sorben Alois Andritzki,
den Kommunisten und Widerstandskämpfer Max Günther, den jüdischen
Lehrer Gustav
Neustädter und andere vor.
Auch
in den Niederlanden haben sich Schüler und Schülerinnen am Projekt beteiligt: Der
heute 91-Jährige
Henk van de Water hat den Schülern Jelle Tabak und Ischa Schrijver seine
Geschichte erzählt: „`Van den Wasser,
morgen ab nach Dachau!´ - Ich hatte keine Ahnung was das bedeutete, aber ein
Zellengenosse erklärte mir: ‚Morgen kommst du nach Dachau, ins
Konzentrationslager.‘“ Henk van de Water wurde verhaftet, als er nach
anderthalb Jahren Zwangsarbeit einen Fluchtversuch gewagt hatte. Jetzt
begleitet er die beiden Schüler zur Präsentation seines Gedächtnisblattes nach
Dachau.
Weitere Information und Betreuung des
Projekts:
Sabine Gerhardus
Dachauer Forum e.
V.
Ludwig-Ganghofer-Str.
4
85221 Dachau
Tel. ++49-8131-99
68 80
Fax. ++49-8131-99
68 810
E-Mail: info@gedaechtnisbuch.de
www.gedaechtnisbuch.de
Spendenkonto:
Dachauer Forum,
Sparkasse Dachau
Konto 380 935 262,
BLZ 700 515 40 „Gedächtnisbuch“ (bitte angeben)
Träger:
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