von Jos Sinnema
Anfang
September haben Valerie van Reeuwijk und Thijs de Dood, Schüler des
Emmauscolleges in Rotterdam, die
Gedenkstätte Natzweiler besucht. Der Besuch war Teil der Recherche für ihre
Biographie über den niederländischen Widerstandskämpfer Dingenis Sinke. Valerie
und Thijs haben in Natzweiler auch an einer internationalen Gedenkfeier
teilgenommen. Hierüber schreibt Thijs:
Eine Fackelwacht stand nach dem Abendessen
auf dem Programm. Nach einer Busfahrt durch das Dunkel,
durch Nebel und ziemlich schweren Regen tauchte plötzlich das Denkmal auf. Ein
wenig weiter stiegen wir aus und sind dann im strömenden Regen zum Denkmal
gelaufen, dessen Spitze in Nebel gehüllt war. Bevor die Zeremonie anfangen
konnte, mussten wir auf die Norweger warten, deshalb waren wir ziemlich starr
vor Kälte und fast völlig durchnässt, als die Feier endlich anfing. Ich selbst
hatte die Ehre, eine Fackel tragen zu dürfen. Dieser Teil ist mir deshalb
besonders gut in Erinnerung. Es war eine
schöne Zeremonie, begleitet von einer Militärkapelle und der Fackelwacht. Das
Wetter war schlecht, aber die Gedenkfeier war deswegen bestimmt
eindrucksvoller, wegen der Atmosphäre, die dadurch entstand.
Dingenis
Sinke war im KZ Vught, im KZ Natzweiler und wurde im KZ Dachau befreit.
Inzwischen haben Valerie und Thijs ein Interview mit ihm geführt. Darüber
schreiben sie:
Es war merkwürdig, Abschied von ihm zu
nehmen, nachdem er uns gerade seine ganze Lebensgeschichte erzählt hatte. Wir
denken, dass er ein gutes Gefühl wegen des Interviews hat, weil er die
Kriegszeit abschließen möchte, indem er seine Geschichte zum ersten Male mit
jemandem teilt. Das war für uns etwas sehr Besonderes. Das Interview ist unserer Meinung nach gut
verlaufen. Herr Sinke hat uns sehr viel erzählt. Es war schon anstrengend, denn
das Interview hat zweieinhalb Stunden gedauert. Aber es war auch eine besondere
Erfahrung. Das Interview war leichter als erwartet, weil Herr Sinke sehr ausführlich
erzählt hat. Wir sind wirklich ins
Gespräch mit ihm gekommen.
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