Einen Bericht über das Gedächtnisbuch von Andrea Mittlmeier sendet der Bayerische Rundfunk am 28. Januar in der "Radiowelt" zwischen 17.05-18 Uhr auf Bayern 2. Eine Wiederholung des Beitrags gibt es am Sonntag, den 1. Februar, ab 15.35 Uhr im "Campusmagazin" auf B5 aktuell.
Im Mittelpunkt des Beitrags steht das aktuelle W-Seminar am Grafinger Gymnasium. Vier Schülerinnen und die betreuende Lehrerin Petra Köpf erzählen von ihren Erfahrungen.
Die "Radiowelt" stellt einige Beiträge online, vielleicht ist der Beitrag über das Gedächtnisbuch dabei. Wenn nicht, heißt es Geduld üben: Das Campusmagazin wird nach der Ausstrahlung vollständig online gestellt.
Dienstag, 27. Januar 2015
Samstag, 24. Januar 2015
Das Lager und der Landkreis: Ausstellungseröffnung in Odelzhausen
von Sabine Gerhardus
Die Familie Grünwald, Verena, Hedwig Grünwald, geborene Lachawietz,
Peter und Michael Grünwald, mit Annalena Elsner (mit Gedächtnisblatt)
vor
dem Banner von Paul Lachawietz
|
„Da ist ja der Onkel
Paul!“ Das war eine Überraschung für Hedwig Grünwald, geborene Lachawietz:
Die Nichte von Paul Lachawietz stand bei der Ausstellungseröffnung des
Geschichtswerkstatt-Projekts „Das Lager und der Landkreis“ ganz unerwartet vor
dem Biographie-Banner ihres Onkels.
Ebenso groß war die Überraschung für die Abiturientin Annalena Elsner,
die sich über ein Jahr lang mit der Lebensgeschichte von Lachawietz beschäftigt
hat, und die bei der Eröffnungsveranstaltung am 11. Januar seinen Lebensweg
vorstellte. Sie hat dafür zahlreiche
Quellen über sein Leben gesammelt und in Archiven geforscht. Jetzt stand sie
zum ersten Mal einer engen Verwandten von Paul Lachawietz gegenüber, die noch
einiges über sein Leben zu berichten weiß. Als Hedwig Grünwald sich am Morgen
des 11. Januar aus dem Allgäu auf den Weg nach Odelzhausen machte, wusste sie nicht,
was der Grund ihrer Reise war: Ihr Sohn hatte im Internet von der Ausstellung
in Odelzhausen erfahren und die Reise mit seiner Familie organisiert, ohne zu
sagen, worum es ging.
Die Freude über diese Begegnung war auf beiden Seiten groß.
Annalena saß noch lange nach den Vorträgen mit der Familie zusammen und ließ
sich deren Erinnerungen an Lachawietz berichten. Sabine Gerhardus, die Leiterin
des Projekts „Das Lager und der Landkreis“ freute sich besonders: „Was für ein Glück! Frau Grünwald hat mir
erzählt, dass sie noch Fotos, Tagebücher und Erinnerungsstücke von Paul
Lachawietz hat und sie ist bereit, sie für die Ausstellung in Altomünster zur
Verfügung zu stellen! Das ist ein großer Schatz für die Arbeit der
Geschichtswerkstatt!“
Die Ausstellung in Odelzhausen zeigte 10 Biographien
ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau, die vor oder nach ihrer
Haft Bürger des Landkreises waren. Mit Paul Lachawietz stellt sie den letzten
Pfarrer von Sittenbach vor. Offensichtlich gibt es noch einige Menschen hier,
die sich an Paul Lachawietz erinnern können. Michael Drexl, der
Pfarrgemeinderatsvorsitzende, zeigte sich überwältigt, dass so viele Besucher
seiner Einladung gefolgt sind. Mehr als 100 Gäste standen bis auf den Gang und
hörten der Präsentation Annalena Elsners zu. Die Bannerausstellung wurde für
Odelzhausen mit zwei Vorträgen über weitere Gefangene ergänzt, die mit der
Gemeinde zu tun hatten. Agnes Heim, inzwischen Studentin der
Geschichtswissenschaften, hatte sich als Schülerin des Josef-Effner-Gymnasiums
mit der Biographie von Wilhelm Hoffmann befasst. Der fahrende Händler kam zum
zweiten Mal ins KZ Dachau, weil er in Langengern über seine Erlebnisse während
der ersten Inhaftierung erzählt hatte. Sabine Gerhardus berichtete über Albert
Vettermann. Er war 1937 beim Bau der A8 beschäftigt und wohnte im Lager der
Reichsautobahn in Wiedenzhausen. Dort begann er eine Beziehung zu einem jungen
Kollegen und zog mit ihm nach Sulzemoos. Deswegen erhielt er eine
Zuchthausstrafe von über zwei Jahren. Kurz danach wurde er ins Konzentrationslager
Dachau gebracht. Von dort wurde er nach Ravensbrück verlegt und im Jahr 1942 in
der Tötungsanstalt Bernburg/Saale ermordet.
„Mit diesem Projekt wird die eigene Geschichte besser
verständlich!“, meint Bürgermeister Markus Trinkl und freut sich am Erfolg der
Geschichtswerkstatt – ein Vorbild sei sie für andere Landkreise geworden. Der
Schirmherr der Ausstellung, Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler, erinnerte
daran, dass Zeitgeschichte nicht nur Fakten aufzeigt, sondern immer auch
Emotionen und heftige Auseinandersetzungen hervorrufen kann. Wichtig sei es,
sich dem zu stellen, denn Irrtümer seien weit verbreitet, zum Beispiel, dass
die demokratische Entwicklung unumkehrbar sei: „stimmt nicht – es gibt einen
Weg zurück“.
„Was Gewalt und
Verfolgung mit Menschen machen, welche Folgen Traumatisierung manchmal für ein
ganzes Laben haben, erfahren wir, wenn wir uns die Biografien ansehen, die in
unserem Projekt entstanden sind.“ Angesichts von Terror und weltweit
gestiegenen Flüchtlingszahlen sei es wichtig, so Sabine Gerhardus, sich gegen
Terror, Gewalt und Ausgrenzung zu stellen. Jugendliche, die sich mit viel
Empathie in das Leben eines Verfolgten einfühlten, bezögen Position, wie das
Zitat einer jungen Teilnehmerin verdeutlicht: „Ich bin
toleranter gegenüber Minderheiten geworden und intoleranter gegenüber
Rechtsextremismus“.
Beide Ausstellungen der Geschichtswerkstatt werden ab dem 7.
März im Museum Altomünster zu sehen sein.
Freitag, 16. Januar 2015
Trauer um Henry Landman
von Sabine Gerhardus
Henry Landman ist tot. Er starb am 29. Dezember 2014 nach
kurzer schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie in New York. Der Trägerkreis
des Gedächtnisbuchs trauert mit den Angehörigen um einen langjährigen Freund
des Projekts.
Henry Landman (zweiter von links) und seine Familie 1938 |
Henry Landman wurde am 12. Juni 1920 als Heinz Landmann in
Augsburg geboren. Am 10. November 1938 wurde er zusammen mit seinem Vater
Joseph ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Nach ihrer Entlassung gelang es beiden, in die
USA zu flüchten. Am 28. April 1945 kehrte Henry als amerikanischer Soldat und
als einer der Befreier nach Augsburg zurück. Seine Einheit gehörte auch zu den
Befreiern des Konzentrationslagers Dachau. Henry selbst konnte jedoch an den
Ort, an dem er so gelitten hatte, nicht zurückkehren.
Henry Landman als Soldat |
Veronika Stumpf hat 2004 ein Gedächtnisblatt über Henry
Landmans Leben verfasst. 2011 wurden der Internationalen Wanderausstellung
Namen statt Nummern für Nordamerika zwei Banner hinzugefügt, eines über Rabbi
Erwin Schild, das andere über Henry Landman. Seitdem ist dank Henrys Sohn Rick
unser Kontakt zu Henry Landman nicht mehr abgerissen. Ich werde Henry Landman als
äußerst warmherzigen Menschen in Erinnerung behalten. Wir sind dankbar, dass das
Gedächtnisbuch seine Lebensgeschichte erzählt.
Dienstag, 13. Januar 2015
"Eine schöne Veranstaltung" – Ausstellungseröffnung in Odelzhausen
"Es war eine schöne Veranstaltung!", meint Sabine Gerhardus zur Ausstellungseröffnung der Wanderausstellung "Das Lager und der Landkreis" am Sonntag, den 11.1.2015 im Katholischen Pfarrheim in Odelzhausen. Agnes Heim, Annalena Elsner und Sabine Gerhadus stellten drei Biographien von Dachau-Häftlingen vor, die im Rahmen der Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau erarbeitet wurden.
Beeindruckt war auch der Reporter der Lokalzeitung des Münchner Merkurs. Unter der Überschrift "Einzelschicksalen auf der Spur" berichtet die Zeitung heute ausführlich über die Eröffnung der Ausstellung. Unser eigener Bericht folgt in den nächsten Tagen.
Wer die Ausstellung sehen will, kann dies noch bis zum 18. Januar in Odelzhausen.
Ausstellungsort:
Katholisches Pfarrheim Odelzhausen, Benefiziumsweg 1.
Öffnungszeiten:
Donnerstag, 15.1.2015, 17-20 Uhr
Samstag, 17.1.2015, 14-17 Uhr
Sonntag, 18.1.2015, 11-17 Uhr
Beeindruckt war auch der Reporter der Lokalzeitung des Münchner Merkurs. Unter der Überschrift "Einzelschicksalen auf der Spur" berichtet die Zeitung heute ausführlich über die Eröffnung der Ausstellung. Unser eigener Bericht folgt in den nächsten Tagen.
Wer die Ausstellung sehen will, kann dies noch bis zum 18. Januar in Odelzhausen.
Ausstellungsort:
Katholisches Pfarrheim Odelzhausen, Benefiziumsweg 1.
Öffnungszeiten:
Donnerstag, 15.1.2015, 17-20 Uhr
Samstag, 17.1.2015, 14-17 Uhr
Sonntag, 18.1.2015, 11-17 Uhr
Samstag, 10. Januar 2015
W-Seminar Grafing: Sütterlin gegen den Archivfrust
Keinen Spaß macht die Archivrecherche, wenn man interessante Quellen aufspürt – und sie dann nicht lesen kann. Deshalb üben die Grafinger W-Seminarler die Sütterlin-Schrift.
Sabine Gerhardus, Projektleiterin des Gedächtnisbuchs, erklärt dazu: "Das Schreiben neuer Buchstaben und Übungswörter ist nur ein Teil der Übungen. Wir entziffern auch gemeinsam eine Geburtsurkunde und lesen einen Übungstext. Bis Ende Januar lernen die Schüler noch neue Buchstaben, dann sind sie fit genug, um Dokumente in den Archiven selbst zu lesen." Vorausgesetzt der Schreiber des Dokuments hatte keine allzu ausgeprägte individuelle Handschrift, vulgo Sauklaue.
Sonntag, 4. Januar 2015
Odelzhausen: Ausstellungseröffnung am 11. Januar
Die Ausstellung "Das Lager und der Landkreis" ist vom 11. bis zum 18. Januar 2015 im Katholischen Pfarrheim Odelzhausen zu sehen. Die Ausstellung zeigt zehn Biographien aus dem Landkreis Dachau, die im Rahmen der Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau erforscht wurden. Thema der Ausstellung sind Lebensläufe von Häftlingen des KZ Dachau.
Zur Eröffnung am Sonntag, den 11.1.2015, sprechen unter anderem Bürgermeister Markus Trinkl, Schirmherr und Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler und Sabine Gerhardus, Leiterin des Gedächtnisbuchprojekts.
Die beiden Abiturientinnen Agnes Heim und Annalena Elsner stellen Biographien vor, die sie für die Ausstellung und das Gedächtnisbuch erarbeitet haben. Annalena Elsner spricht über den Sittenbacher Pfarrer Paul Lachawietz. Agnes Heim beschäftigt sich mit Wilhelm Hoffmann, der 1937 beim Bau der Autobahn in Wiedenzhausen beschäftigt war.
Ausstellungseröffnung:
Die Eröffnung und Vorstellung der Ausstellung findet am 11. Januar um 14.30 Uhr im Katholischen Pfarrheim Odelzhausen statt. Anmeldungen bitte an ksenija.pointner@vhs-dachau-land.de.
Ort der Ausstellung:
Katholisches Pfarrheim Odelzhausen, Benefiziumsweg 1.
Öffnungszeiten:
Montag, 12.1.2015, 17-20 Uhr
Donnerstag, 15.1.2015, 17-20 Uhr
Samstag, 17.1.2015, 14-17 Uhr
Sonntag, 18.1.2015, 11-17 Uhr
Zur Eröffnung am Sonntag, den 11.1.2015, sprechen unter anderem Bürgermeister Markus Trinkl, Schirmherr und Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler und Sabine Gerhardus, Leiterin des Gedächtnisbuchprojekts.
Die beiden Abiturientinnen Agnes Heim und Annalena Elsner stellen Biographien vor, die sie für die Ausstellung und das Gedächtnisbuch erarbeitet haben. Annalena Elsner spricht über den Sittenbacher Pfarrer Paul Lachawietz. Agnes Heim beschäftigt sich mit Wilhelm Hoffmann, der 1937 beim Bau der Autobahn in Wiedenzhausen beschäftigt war.
Ausstellungseröffnung:
Die Eröffnung und Vorstellung der Ausstellung findet am 11. Januar um 14.30 Uhr im Katholischen Pfarrheim Odelzhausen statt. Anmeldungen bitte an ksenija.pointner@vhs-dachau-land.de.
Ort der Ausstellung:
Katholisches Pfarrheim Odelzhausen, Benefiziumsweg 1.
Öffnungszeiten:
Montag, 12.1.2015, 17-20 Uhr
Donnerstag, 15.1.2015, 17-20 Uhr
Samstag, 17.1.2015, 14-17 Uhr
Sonntag, 18.1.2015, 11-17 Uhr
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