Von Jos Sinnema
Am 4. Februar zeigte das Emmauscollege in
Rotterdam in einem Klassenraum die Wanderausstellung des Gedächtnisbuchs. Im
Klassenraum gleich nebenan präsentierten die Schüler Valerie van Reeuwijk und
Thijs de Dood ihre Biographie über den ehemaligen niederländischen Widerstandskämpfer
Dingenis Sinke.
In der Biographie beschreiben Valerie und Thijs, wie
Dingenis Ende Mai 1945 nach mehr als zweieinhalb Jahren Haft heimkam. Seine
Familie wohnte in Yerseke, an der Nordseeküste im Süden des Landes. Die letzte
Strecke zum Elternhaus legte er zu Fuß über einen Deich zurück.
Nach der Befreiung hatte Dingenis seine verlauste
Häftlingskleidung durch eine zurückgelassene SS-Uniform und durch gefütterte
Winterstiefel ersetzt.
Ein Radfahrer, der ihn auf den Deich überholte, hielt
an, drehte sich um und starrte ihn an.
„Nach Yerseke, zur Damstrasse.“
„Und woher kommst du?“
„Deutschland, ich komme aus Deutschland…“
Der Radfahrer fuhr eiligst davon. Schon bald kamen
Dingenis Vater und Bruder ihm auf den Deich entgegen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen