Dienstag, 29. Juli 2014

Unterzeichnung des BLLV-Gedächtnisblatts für Friedrich Reuß


(Foto: BLLV)
Am 19. Juli wurde das BLLV- Gedächtnisblatt für Friedrich Reuß in München unterzeichnet. Mit dabei waren die Verfasserin des Gedächtnisblatts aus Bamberg, Christina Ther, ihre Mutter und die Enkel des politisch verfolgten Lehrers Friedrich Reuß. Christina Ther hatte die Biographie im Rahmen eines W-Seminars in Bamberg verfasst.

Sabine Gerhardus, Projektleiterin des Gedächtnisbuchs, schreibt dazu:
Es war ein schöner Abschluss für alle Beteiligten nach einer sehr engagierten und aufwändigen Recherche zu einer ganz ungewöhnlichen Biographie. Reuß war ein intellektueller Freigeist, christlich, mit einer jüdisch-russischen Frau verheiratet, der in Bamberg in den 1920er Jahren philosophische Gesprächskreise veranstaltete und sich für die russische Kultur und Sprache interessierte. Das und seine familiären Verhältnisse waren für die Nazis Grund genug für eine Inhaftierung bereits 1933. Reuß floh anschließend mit Frau und Kind über Berlin nach Moskau, wo er wenige Jahre später aus ungeklärten Umständen starb. Seine Frau starb in der Verbannung, die Tochter kam als Flüchtling mit ihrer Familie wieder zurück nach München, wo die Enkel heute noch leben.

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