Donnerstag, 30. Juli 2015

Besuch im Amsterdamer "Verzetsmuseum" (Widerstandsmuseum)


 
Kuratorin Karen Tessel und König Willem-Alexander am 22. April bei der Vitrine mit Gegenständen des ehemaligen Häftlings Pim Boellaard


von Hedy Esters und Thomas Schlichenmayer

Wir haben auf Empfehlung von Sabine Gerhardus und Klaus Schultz am 20.7.2015 das „Verzetsmuseum“ (Widerstandsmuseum) in Amsterdam besucht. Das Museum befasst sich u.a. mit dem niederländischen Widerstand gegen die Besetzung durch Nazi-Deutschland von 1940 bis 1945. In Videosequenzen, Schautafeln, Fotos und Hörstationen wird das Thema ausgesprochen anschaulich und spannend behandelt.

Besonders angetan hat uns die ständige Ausstellung im sogenannten Junior-Museum. Hier wird am Beispiel von vier niederländischen Kindern mit unterschiedlichem sozialen und gesellschaftlichen Hintergrund quasi spielerisch deren Alltag in der Zeit der Judenverfolgung, des Widerstands aber auch der Anpassung dargestellt. Die jugendlichen Besucher werden in einer wunderbar liebevoll gestalteten häusliche Umgebung durch diese Zeit geführt. Es gibt im Museum keine Altersbeschränkung für jugendliche Besucher.

Vom 23.4.2015 bis 25.10.2015 ist im Verzetsmuseum die Wechselausstellung „Namen statt Nummern“ zu sehen. Zwischen 1941 und 1945 saßen über 2000 Niederländer, hauptsächlich politische Gefangene, im KZ-Dachau ein. Ihr Name spielte mit der Ankunft im KZ keine Rolle mehr. Sie waren nur noch Nummern. In der Ausstellung stehen aber die Personen hinter den Nummern im Mittelpunkt. Jugendliche haben Biographien für das Gedächtnisbuch für die ehemaligen Häftlinge geschrieben.

In der Ausstellung entsteht ein interaktives Monument für ehemalige Gefangene aus den Niederlanden. Es soll dem Besucher Antworten auf folgende Fragen geben: Wie viele niederländische Gefangene haben Dachau überlebt? Wie viele niederländische Frauen wurden dort gefangen gehalten? Besucher können digital Informationen hinzufügen, sodass ein immer kompletteres Bild entsteht.

Wir hatten das Glück durch Gerard Mensink, einem der Mitgestalter des Museums, eine äußerst kompetente Führung durch das Museum zu bekommen. Nachdem er uns 2 Stunden quasi im Schnelldurchgang durch die Ausstellungen geführt hat, sind wir noch weitere 3 Stunden im Museum geblieben.

Wir können jedem, der nach Amsterdam kommt, empfehlen, das „Verzetsmuseum“ zu besuchen. Oder umgekehrt: Der Besuch dieser sehr schönen Stadt lohnt sich schon alleine wegen des wundervollen Museums.

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